Nachwort

Zwischen 1870 und 1940 zählte man in Frankreich hunderte von Trompe-Gruppen, die von einem Dirigenten mit Taktstock geleitet wurden. Alle Musiker spielten nach Noten, die mit kleinen Haltern an der Trompe befestigt waren. Mit Walzer, Polka, Marsch, Mazurka und sonstiger Tanz-Musik, aber auch mit großen Jagdstücken, konnte man überall tausende Zuhörer aus allen Schichten erreichen.

Die Kompositionen entsprachen dem Anlass. Manche gelten bis heute als Hauptwerke. Sie hatten einen festlichen Charakter und die Interpreten spielten die 32tel Noten der Trompete ebenso gut wie den pompösen 4/4-Takt, oder ein Jagdstück im „Barockstil“. All das scheint in die Museen verbannt werden zu sein, weil heutzutage der Ton de Vénerie die alles bestimmende Regel darstellt, und damit hat die Einfallslosigkeit Einzug gehalten.

Manches mag in meinen fachlichen Erläuterungen ungewöhnlich sein, aber ich wollte auf die seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Laufe der Zeit erfolgten Veränderungen in der Qualität, über welche die früheren Trompe-Musiker bis 1940 verfügten, hinweisen.

Ich halte eine Erneuerung für notwendig, so wie die bedauernswerte Hausfrau, welche die Scherben einer edlen Fayence-Vase zusammenklebt, um der Nachwelt ein schönes Kunstwerk zu hinterlassen.

Hubert Heinrich - Übersetzung : Anne Greisl und Ferdinand Rosenberg