Die Tiefbass setzt  dann die Akkorde an den Haltepunkten. Entweder Dominante in G in der ersten , oder Tonika in C im der zweiten Phrase.  

Der Basse Grave  oder Tiefbass bildet das Fundament des Satzes. Bei jeder Komposition wird zuerst die Melodiestimme,  und dann gleich der Tief-Bass gesetzt. Er markiert, wie in der Harmoniemusik die Tuba,  die 1 und die 2. Stimme. Er definiert die Haltepunkte und damit die musikalische Phrasierung des Stückes. Beide Basselemente, Légère und Grave müssen in einem Bogen zusammenfinden, der den Charakter des Stückes sowohl rhythmisch wie harmonisch stützt. Es ist übrigens für ihn selbstverständlich dass er die Noten im Bassschlüssel lesen kann.

 

Der melodische Bass, Basse légère, der "Libero" untermalt in eigener Improvisation die ganze Stimme, setzt Akzente, verhält sich gegenläufig oder betont,  je  nach Belieben.

Der Bass ist eigentlich die interessanteste Stimme in der Besetzung aus zwei Gründen. Einmal hat sie den höchsten Umfang über zweieinhalb Oktaven und zweitens  ist sie der Libero im Spiel. Die Bassstimme ist innerhalb der Grenzen der „Cadence“ (Harmonielehre) frei und kann jederzeit improvisieren. Sie kann sich ruhig verhalten oder mit heftigen Achtel  gerade zu den Vierteln und punktierten Vierteln reizvolle Ausdrucksvarianten herbeirufen, besonders wenn er sich gegenläufig zur ersten Stimme verhält. Darüber hinaus kann der Bass durch kräftige Roulés oder auch durch markante Piqués ein ganzes Stück dominieren. Siehe dazu den Beitrag "Bassimprovisationen"

Wie sie gemerkt haben habe ich die dritte Stimme ausgelassen, weil sie klassisch in den Fanfaren  nicht vorhanden ist, Man könnte sie aber generieren wenn man sie als „Bougé“ (Stopfstimme) einsetzt und die Akkorde mit a1 und h1 ergänzt. Es ist allerdings bei Fanfaren nicht sehr üblich. In Deutschland bevorzugt man immer der "vierstimmigen Satz" daher wird häufig eine dritte Stimme dazugeschrieben.

 

Nach der Bearbeitung mag die Ehrenfanfare  im vierstimmigen Satz wie folgt aussehen:

Notenblatt siehe Anhang /attachment

Steckbrief Französische Fanfare

  • Bei einer Fanfare ist oft nur die erste Stimme überliefert. Die zweite Stimme ergibt sich aus den Hornquinten, der Bass kann sich nochmal in einen Tiefbass und melodischen Bass unterteilen (3+4 Stimme).
  • Das Tempo ist in etwa 100 bpm (90-110). Es wird nicht rallentiert.
  • Die Fanfare wird immer locker "légèrement" geblasen
  • Dynamikunterschiede sind bei den einfachen Fanfaren nicht erwünscht, die Dynamik ist durchgängig f bzw ff im Ton forté
  • Jagdlicher 6/8 Takt  (1 und 4 betont)  nur im Ton simple
  • Im Ton de Venerie,  Roule,Tayaut und andere Stilelemente ausgesprochenes  Rubato (s.u.)
  • Fanfaren haben eine einheitliche Form. A1 A2 B1 B2 A1 A2.
  • In jedem Teil findet sich zweimal ein Phrasierungsbogen, der in einer Expiration durchgeblasen wird und seinen Endpunkt in den Fermaten  (Dominante und Tonika) findet.
  • Die Fanfare wird im  vor Publikum im Ton de Vénérie präsentiert