Der Hornbrief Januar 2025 - Buchvorstellung "Des alten Knaben Wunderhorn"
Im Mai 2022 erschien im traditionsreichen Mainzer Schott Verlag ein Buch, das von einer Verwandlung erzählt, die das späte Erlernen eines besonderen Musikinstruments bewirken kann, über das in den 1980er Jahren einmal ein Meister zu seinem Schüler gesagt hat: „Das Naturhorn macht einen anderen Menschen aus Dir.“
Jener Meister war Hermann Baumann, und sein Schüler (zu beiden muss in der Hornszene eigentlich kein Wort mehr gesagt werden) war Wilhelm Bruns. Der hat zu dem hier vorgestellten Buch das Geleitwort verfasst.
Der Autor – und jetzt sollte auch einmal der Titel seines 200seitigen „Erfahrungsberichts“ genannt werden: „Des alten Knaben Wunderhorn“ – ist selbst kein Profi auf dem Naturhorn und wird es (obwohl Schüler von Wilhelms Bruns) auch nicht mehr zu Lebzeiten werden, sondern von Beruf Coach für Führungskräfte.
In seiner ausführlichen Rezension des Buchs in der Zeitschrift „Das Orchester“ erzählt Prof. Dr. Ulrich Mahlert, em. Ordinarius für Musikpädagogik an der Universität der Künste Berlin, die Geschichte nach, wie der Verfasser zum Horn kam:
„Bei der Feier zu seinem 57. Geburtstag entdeckt er sein altes ]agdhorn wieder, auf das er einst als Knabe so stolz war. Mit dem geglückten Versuch, ihm Töne zu entlocken, beginnt die Faszination für das Naturhornblasen, die ihn von da an nicht mehr loslässt. Zunächst autodidaktisch, alsbald mit Unterstützung von Freunden in einem Jagdbläserhorncorps, sodann mit Hilfe etlicher erfahrener Lehrer verwirklicht er nach und nach seinen Wunsch, ein solider Hornspieler zu werden. Der Weg führt ihn vom einfachen Fürst-Pless-Horn über das Parforcehorn zum Inventionshorn.“
Mit den Jahren entdeckt Günter A. Menne, dass sich seine musikalische Erfahrung auch für andere Bereiche des Lebens analog aufschließen lässt, um sie dort zum Klingen zu bringen – und entschließt sich, ein Buch darüber zu schreiben. Darin bringt er gleichsam seine Erfahrungen aus zwei Welten, der Musik und der Beratung, zusammen und legt dar, was es braucht, um dem Leben noch einmal einen neuen Klang zu geben. Dazu noch einmal Ulrich Mahlert:
„[Der Autor] leuchtet mit dem Reichtum seiner professionellen Erfahrungen als Coach die komplizierten Lernprozesse aus, die er als später Einsteiger in ein ambitioniertes Musizieren auf dem Horn bewältigen muss. […] Die Ausführungen zeigen eindrucksvoll, dass das Musizieren Lernen auch in fortgeschrittenem Lebensalter mit musikalischen und instrumentalen Grundlagen beginnen muss, gleichzeitig aber mit Hilfe der in diesem Alter beträchtlichen Lebenserfahrung reflektiert und produktiv gestaltet werden kann. Die humorvoll geschilderten Erfahrungen des Autors sind ebenso ermutigend wie instruktiv für alle Späteinsteiger. […] Überdies fesselt die Lektüre durch die Einblicke, die Menne in seine Arbeit als Coach gibt. Immer wieder vermittelt er Anregungen, die Ausrichtung des eigenen Lebens zu bedenken, Prioritäten zu setzen und ihre Durchführung konsequent, aber mit Augenmaß zu betreiben.“
Dr. David Eisermann – 20 Jahre Moderator für das Kulturradio WDR3 – schreibt im Klappentext zu dem 200seitigen Buch, das sowohl als gebundene Ausgabe (mit Bändchen!), als Taschenbuch und als e-Book im Buchhandel erhältlich ist:
„Des alten Knaben Wunderhorn [ist] eine klangvolle wie lesenswerte Verbindung aus Spielpraxis und Lebensklugheit. Ein weiser Ratgeber von großem Charme – und eine Lektüre, die glücklich stimmt und lange nachklingt.“
„Alles deutet darauf hin, dass wir in ähnlicher Weise auf ähnlichen Spuren unterwegs sind!“ schreibt Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun dem Autor von „Des alten Knaben Wunderhorn“ nach seiner Lektüre: Der 82jährige hatte erst vor wenigen Jahren zwar nicht das Spiel auf dem Naturhorn, doch das Musizieren auf dem Klavier für sich wiederentdeckt ... Schulz von Thun gilt als einer der bekanntesten Kommunikationspsychologen unserer Zeit, der Generationen von Beratern und Coaches geprägt hat.
Martin Geyer