Der Hornbrief November 2020 - Le Rendez-Vouz De Chasse

Hallo,

hier anbei eine schöne Interpretation des „Le rendez-Vous de chasse“ von Rossini, interpretiert von den „Trompes Royales De Dampierre“, einer Gruppierung in Paris, die sich u.A. aus Bläsern der bekannten „Le Debuche de Paris“ rekrutiert.

Le Rendez Vous De Chasse

Dazu ein Auszug aus Brass Journal plus Jg. 24/ 3. 2010:

„Seit der Urzeit wurde die Jagd eng mit Musik verbunden. Die Jagdmusik erfuhr, ähnlich wie die Musik für Naturtrompete einen Wandel, von der reinen Signalgebung hin zur Kunstmusik.
Gioacchino Rossinis schrieb Le Rendez-vous de Chasse im Jahre 1828, im Wald von Compiègne, dem Jagdgebiet der französischen Könige.
Es ist eines der schönsten Dokumente kunstvoll geadelter Jagdmusik. Rossini widmete das vorliegende Werk Baron Schickler aus Rambouillet,
der ursprünglich aus Berlin stammte und passionierter Jäger war. Diese Komposition wurde für das Jagdhorn (das weitwindigen und ventillose
französischen Parforcehorn in D) geschrieben.“

Die Komposition umrahmt musikalisch den Ablauf einer Parforcejagd. Deutlich im ersten Teil das Herannahen der Jagdgesellschaft, die beim ersten Mal noch weit weg (piano) zu hören ist, bei der Wiederholung mit Lautstärke und Kraft am Zuhörer vorbei reitet. Verschiedene Szenen der Jagd werden in den folgenden Teilen musikalisch abgebildet.

Die Interpretation ist mit Orgel und kleinen Zwischenstücken erweitert.

Schön hörbar ist das gebundene Blasen (also keine Minimalpausen zwischen den Noten) und das phrasenweise Blasen (also das „Durchhalten“ bis die Phrase beendet ist). Die Dynamik geht vom anheimelnden Piano bis zum kräftigen Tutti-Fortissimo.

Eine schöne Zusammenfassung der CD „Scene di caccia“ (auf der das Rendez-vous zu hören ist) der Trompe Royales gibt es unter https://www.youtube.com/watch?v=HjwlCYZfG7M. Hier kommt die ganze Breite der Einsatzmöglichkeiten unser Hörner zum Wirken!

Von Original gibt es zahlreiche arrangierte Sätze, so von Reinhold Stief, von Deisenroth und anderen. Die Original-Fassung des Werkes gibt es auf imslp.org oder hier.

Martin Geyer

Mit bläserischen Grüßen
Martin Geyer Dr. Peter Neu