Der Hornbrief - Dezember 2016 - Weihnachtsmusik auf dem Horn
Donnerstag, 01. Dezember 2016Hallo,
Es naht wieder die Weihnachtszeit und gerne möchten wir ein paar Weihnachtslieder für uns oder unsere Lieben auf dem Horn präsentieren. Daher möchten wir Euch ein paar Noten sowie Tipps und Tricks vorstellen.
„Hiaz is der raue Winter da“
Eins der bekanntesten Werke ist die CD und Notenheft von Josef Pöschl „Hiaz is der raue Winter da“. Erhältlich im Pöschl Eigenverlag http://www.poeschl-jagdmusik.at/index.php/webshop/product/view/45/689
erhältlich für 26 € im Shop
Es handelt sich um eine schöne Sammlung festlicher Musik die sich gut auf b/es Umschalthörnern spielen lässt. Für reine Es Hörner sind etliche Stücke eher schlecht geeignet, weil sich in den hohen Stimmen die Stimmungen mit f2 und a2 reiben. Man muss schon mit hoher Fertigkeit die Töne stopfen oder sich bei den führenden Stimmen auf Umschalthörner bzw Waldhörner beschränken. Bei vielen Stücken ist auch das c3 gefragt, das ist nicht jedermanns Sache. Ansonsten unbedingt empfehlenswert.
Carmina natalia von Corni di egra
Wem das nicht reicht kann von Corni die egra die Carmina natalia (Lieder zur Geburt) erwerben. Es handelt sich um eine sehr schöne Sammlung deutscher, tschechischer und internationaler Lieder. http://www.corni-di-egra.eu/shop/
Preis 15 Euro im Shop, für Gruppen 8 Euro
Die Stücke sind fünfstimmig, man muss wissen dass die Gruppe Corni di Egra besondere Hörner nämlich Inventionshörner mit einem zusätzlichen Ventil haben. Daher kann es ziemlich schwierig sein, Noten wie d1, h oder f1 nachzuvollziehen. Meist reicht es aber aus wenn statt schwieriger Noten in mittlerer Lage ein g1 gespielt wird. Für die ersten Stimmen gilt dasselbe wie bei Pöschl.
Wenn man die Musik vor Publikum aufführen will ist es gut denkbar, die beiden ersten Stimmen von Waldhörnern in F spielen zu lassen welche die Töne nach es also einen Ton nach tiefer transponieren. Die anderen Lagen können dann auf dem Parforcehorn gespielt werden.
La Noel du Chasseur (Die Weihnacht der Jäger)
Dies ist ein sehr schönes Stück von Tyndare Gruyer.
Noten siehe www.parforcehornmusik.de/images/Hornbrief/2016-12/La-Noel-des-Chasseurs.pdf. Die Trompe-Musik ist vom Débuche de Paris in virtuoser Ausführung. www.parforcehornmusik.de/images/Hornbrief/2016-12/Le_Noel_Des_Chasseurs.mp3
Im Mittelteil ist das bekannte „Engel auf den Feldern singen“ eingearbeitet. Wer den französischen Ton de Venerie des Originals im Anfangsteil nicht mag, kann auf eine überarbeitete Version von Peter Damm zurückgreifen. Sie ist für Parforce in Es besser geeignet und für15 Euro erhältlich
https://www.amazon.de/Musik-f%C3%BCr-Jagdh%C3%B6rner-Peter-Damm/dp/B007Z097MA
Apropos Glocken.
Glocken kommen immer gut an zur Weihnachtszeit. Bewährte Beispiele sind die sogenannten „Höltzel Glocken“ von dem bekannten Hornisten Michael Höltzel.
Es ist eigentlich ein Arrangement von den „Cloches du Soir“ und hier in Bayern zumindest weit verbreitet. Der Tiefbass kann auch nach oben oktaviert werden. In dem anhängenden Video sind ab dem 9. Takt noch ein paar Verzierungen und ein Übergang in der Oberstimme eingearbeitet.
Wir kombinieren sie gerne in unserer Gruppe mit den „Kurfürstenglocken“. Siehe www.parforcehornmusik.de/images/Hornbrief/2016-12/Kurfrstenglocken.pdf.
Die Originalnoten im Heft lesen sich etwas kompliziert, es steht aber ein einfaches Prinzip dahinter, man erkennt es, wenn man die Melodie ausschreibt. Der Unterschied von der Glockenmelodie zu den ausgeschriebenen Glocken liegt dann nur noch darin, dass die einzelnen Glockentöne bis zum nächsten Ansatz ausgehalten werden und verklingen und das das Hornsolo SI und SII über den Glocke liegt.
Immer beginnt der Bass mit einem ganzen Schlag : Folge C mit Pedal-C oder auch c0 und Folge G mit g0. Danach kommen in halben Schlägen die einzelnen Glocken. Jedes Horn ist eine einzelne Glocke, es hilft aber immer, wenn ein führendes Horn die ganze Melodie der Glocken durchspielt, damit die Melodie nicht abreißt. Die halben Schläge dürfen nicht zu zäh und stockig kommen sondern schön durchklingen, dann wird es gut.
Folge C ist e,d,c,e,g
Folge G ist d,g,h,d,g
Der Trick dabei ist, dass Folge C nicht geschaltet wird und Folge G (einschließlich Bass) jeder Ton geschaltet wird.
Abfolge
C-C-G-G
Solo und C-C-G-G
Solo und C-C-G-C
C-C-C-C
und am Ende noch ein Pedal C Solo als Abschluss.
Wir haben das mit unserer Gruppe dieses Jahr folgendermaßen gestaltet: https://youtu.be/LRv8DmoCCqw
Mit vielen bläserischen und weihnachtlichen Grüßen
Dr. Peter Neu, Coburg Martin Geyer, Nürnberg