Der Hornbrief Januar 2023 - Das Spannungsfeld zwischen Es- und B-Hornbläsern
Wenn in einer Kreisgruppe nur eine B-Gruppe besteht, wird deren Vortrag zumeist dankend von Kreisgruppe und Publikum angenommen. Wenn zusätzlich eine Es-Gruppe besteht, die vielleicht sogar eine Hubertusmesse interpretiert, kann zwischen beiden Gruppierungen leicht eine Konkurrenzsituation entstehen, wenn die Bläser beider Gruppen nicht deckungsgleich sind.
Beide Gruppierungen buhlen um die Anlässe und die Aufmerksamkeit des Publikums, bzw. hat der Hornmeister das Problem der gerechten Verteilung von attraktiven Auftritten. Es gilt hier Neid und Missgunst zwischen den Gruppierungen zu vermeiden und ausgleichend aufzutreten.
Dabei kann man gut abgrenzen zwischen den Anlässen:
Passend ist z.B. für die B-Hörner eine Feldmesse, bei der Es-Hörner aufgrund der Akustik nicht oder kaum geeignet sind. Dies können z.B. auch Maiandachten sein, oder Feldmessen.
Beerdigungen können mit beiden Gruppen durchgeführt werden. Da die Mehrheit der Bläser sicherlich B-Bläser sind und der Einsatz oft im Freien ist, empfiehlt sich hier vor allem deren Einsatz.
Die Parforcehörner hingegen spielen ihre Akustik eher in geschlossenen Räumen (oder Räumen mit guter AkustiK) aus, wie Sälen oder Kirchen.Hier ist natürlich vor allem an Hubertusmessen zu denken.
DIese können dann ideal von den B-Bläsern "flankiert" werden, indem diese z.B. vor der Kirche der Kirche mit einem "Sammeln/Begrüßung" den Gottesdienst einleiten, und im Anschluss des Gottesdienstes diesen mit einem Platzkonzert vor der Kirche beschließen.
Bläserwettbewerbe:
Auch hier stellt sich die Frage, welche Gruppierung des Vereins zum Zuge kommen soll!
Wenn beide Gruppierungen gewillt sind an einen Wettbewerb anzutreten, sollten auch beide zum Zuge kommen, egal welche Qualität die jeweilige Gruppe erreicht.
Dies kann im Wechsel geschehen - einmal bläst B, beim nächsten Wettbewerb Es -, oder - wenn die Motivation ausreicht - beide Gruppierungen gleichzeitig. In unserem Verein betreiben wir dies seit vielen Jahren, einmal traten wir sogar in B-Parforce an.
Die angenehmen Ereignisse, wie z.B. Feiern sollten sowieso immer alle gemeinsam begehen!
Es ist wesentlich für den "sozialen Frieden", dass alle "mitgenommen" werden, dass alle - wenn der Wille da ist - auch ihre Leistung zeigen können.Es muss ein Ausgleich bestehen zwischen beiden Gruppierungen in Wertigkeit und Anzahl der Auftritte. Diesen zu finden ist die Aufgabe von Hornmeister und Bläserobmann!
Nur so wird eine Bläsergruppe über viele Jahre ihrer Kreisgruppe in Kontinuität zur Verfügung stehen.
Leistung und Qualität ist gut, Kontinuität und "Frieden" aber wesentlicher für eine Kreisgruppe.