Der Hornbrief - Januar 2018 - Hermann Maderthaner, ein österreichischer Jagdhornkomponist
Österreich hat ja eine Anzahl zeitgenössischer Komponisten in der Jagdhornszene, darunter z.B. Kastenhuber, Johann Hayden, Sollfelner und eben auch Hermann Maderthaner.
Maderthaner ist eine Musikerfamilie im bekannten Windhag und fest mit dieser bekannten Gruppe verwurzelt. Auch uns sind viele seiner Stücke bekannt, wie Gamsschützenmarsch, Im Gwantl, Gruß an Lavant, aber auch der aktuelle Hörnerklang. Maderthaner wurde anlässlich seines 70. Geburtstages (2013) in Waidhofen/Ybbs mit dem Ehrenring der Gemeinde geehrt.
Unten ein Bericht v.a. um die Verdienste dieses hervorragenden Komponisten. Und zur Unterhaltung ein schönes Stück, die „Franz-Dorner-Fanfare“.
Gruß Martin
Kulturstadtrat Werner Kramer ging bereits in seiner Begrüßung auf den Wert der Freiwilligkeit ein und betonte, wie wichtig es für die Gesellschaft ist, wenn sich Menschen, wie ein Hermann Maderthaner, in den unermüdlichen Dienst der Freiwilligkeit stellen und nicht zuerst fragen, was bekomme ich sondern was kann ich persönlich zu einer funktionierenden Gesellschaft beitragen. Die Windhager Jagdhornbläser erfüllten den Sitzungssaal mit ihrem wunderbaren Hörnerklang und brachten auch die jüngste Komposition "Stritzlöder Jägermarsch" von Hermann Maderthaner jun. zur Aufführung. Als Laudator fungierte ÖKR Ignaz Hofmacher, ein Freund und jahrzehntelanger Wegbegleiter von Hermann Maderthaner. Hofmacher ging vor allem auf die Vielseitigkeit und Bescheidenheit des jüngsten Ehrenringträgers ein. Sei es als Musiker, Komponist und Arrangeur, als ehemaliger erfolgreicher Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Windhag und als stellvertretender Kapellmeister der Stadtmusikkapelle, als gern gefragte Aushilfe bei vielen Musikgruppen und Musikkapellen in der Umgebung, als Soloflügelhornist der Militärmusik NÖ und Gründer des Gesangstrios Maderthaner, als Leiter der ehem. "Stritzlöder Buam" und des Kirchenchores, als Pfarrgemeinderat und über 60 Jahre Organist in Windhag, als Mitglied des Dorferneuerungsvereines und der freiwilligen Feuerwehr sowie des Brandhilfe- und Robottvereines, als Waidmann und Bauer auf seinem elterlichen Hof "Stritzlöd". Hermann Maderthaner war nie ein Mensch der sich in den Vordergrund drängte aber immer durch seine Leistungen im Mittelpunkt stand, aufbauend auf vier wesentliche Säulen in seinem Leben: Familie, Freiwilligkeit, Kultur und Verantwortung. Der Laudator verwendete das Gleichnis vom Sämann, wo die Saat auf steinigen oder auch auf fruchtbaren Boden fiel. Bei Hermann Maderthaner ist die Saat nur auf fruchtbaren Boden gefallen wo letztendlich der Erfolg eine reiche Ernte bescherte und er auch als Bauer gemeinsam mit seiner Gattin Rosi die Entwicklung in den letzten 50 Jahren nicht verschlafen hat und der Betrieb "Stritzlöd" heute der lebende Beweis für Einsatz und Weitblick dafür ist. Eine große Stütze und Freude für Hermann Maderthaner ist vor allem seine Familie, wo in den sieben Kindern die musikalische Begabung im vollen Umfang sich niederschlägt und weiterlebt. In der Persönlichkeit von Hermann Maderthaner spiegeln sich die Summe aller guten Eigenschaften angefangen von geistiger und künstlerischer Kreativität, bestückt mit außergewöhnlichen musikalischen Talenten und nebenbei die Hilfsbereitschaft in vielen Bereichen. Hermann Maderthaner verstand es auch, durch seine musikalische Begabung viele junge Menschen für die Musik zu begeistern und so eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu vermitteln. Bei den vielen Anwesenden, dieser wunderbar gestalteten Feierstunde, ist Maderthaner auf verschiedenen Ebenen mit seinen Talenten, fachlicher und menschlicher Erfahrung in besonderer Weise verbunden und alle gratulierten und dankten dem jüngsten Ehrenringträger Waidhofen für seine Menschlichkeit und Verbundenheit zu seiner geliebten Heimat Windhag. Bürgermeister Mag. Wolfgang Mair fügte der Laudatio seine persönlichen Dankesworte hinzu und überreichte den Ehrenring an Hermann Maderthaner. Sichtlich gerührt und in der Meinung diese Ehrung nicht verdient zu haben, dankte Hermann Maderthaner dem Gemeinderat für den einstimmigen Beschluss für diese hohe Auszeichnung und er dankte allen Anwesenden die ihn auf vielen Wegen und Situationen in seinem reich erfüllten Leben begleitet haben. Bei einem Imbiss und einem guten Tropfen sowie ausgezeichneter Musik der Jagdhornbläser, dem Bläserensemble der Trachtenmusikkapelle Windhag und dem Gesang des Waidhofner Doppelquartett, feierten die Geladenen den jüngsten Ehrenringträger von Waidhofen, Hr. Hermann Maderthaner.
http://www.jagdmusik.com/index.php?auswahl=fotos&ordnername=../fotos/album_13675826735183a7d1a2d76
Musikalischer Werdegang von Hermann Maderthaner
Hermann Maderthaner wurde am 17 März 1943 in Windhag als fünftes Kind der Eltern Agnes und Josef Maderthaner geboren. Mit fünf Jahren sang er bereits mit seinem Bruder zweistimmige Lieder, die zum Teil von seinem damaligem VS-Lehrer Kerschbaum einstudiert wurden. Bereits im Jahre 1949 gab er und sein Bruder beim Besuch des Bundeskanzlers Leopold Fiegl im Hotel Inführ in Waidhofen/Ybbs ihre Lieder zum Besten.
Das erste von mehreren Musikinstrumenten, die Violine, erlernte er anfangs bei Herrn Herold aus Waidhofen/Ybbs und wechselte später zu Herrn Hornbacher.
Sein Firmpate Franz Stixenberger, der damalige Kapellmeister der Musikkapelle Windhag, erfüllte ihm seinen sehnlichen Wunsch, das Flügelhornspiel zu erlernen und erteilte ihm Unterricht. Sehr bald erkannte Franz Stixenberger das große musikalische Talent von Hermann Maderthaner und setzte ihn schon nach einem Jahr Unterricht, mit 15 Jahren, bei der Trachtenmusikkapelle ein. In derselben Zeit bekam er von Pfarrer GR Franz Olischer Orgelunterricht auf dessen altem Harmonium.
Mit 18 Jahren wurde er dann zum Militärdienst nach Mautern einberufen, wo er bei der Niederösterreichischen Militärmusik seinen Dienst als Soloflügelhornist versah.
Gruß und © Martin
Martin Geyer Dr. Peter Neu