Der Hornbrief 2017-05 Das andere (englische) Jagdhorn
Ausgehend von Frankreich, dass im 18. Jahrhundert die Tradition mit den gewundenen Hörnern mit der Trompe de Chasse begründete, verbreiteten sich über den Lauf der Zeit im europäischen Raum die uns bekannten Jagdhörner.
Heutzutage finden wir diese Kultur in
- Frankreich, Belgien, Holland, Luxemburg – ehe mit der Trompe de Chasse in D verbunden
- Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien, Polen oder auch Ungarn – eher dem Horn in Es und natürlich dem Fürst-Pless-Horn (und B-Parforce) in B verbunden.
In einigen anderen Ländern gibt es auch (wenige) Gruppierungen von Jagdhornbläsern, so wie z.B. in Norditalien oder Slowenien. Andere Länder benötigen aber genauso eine Führung von Jägern und Hunden auf der Jagd.
So gibt es z.B. in England das "englische Jagdhorn", gemeinhin "hunting horn".
Ein schönes Beispiel ist das „Hunting Horn“ in Großbritannien, das für das klassische Fox hunting verwendet wird (mit dem „Hunting Act 2004“ wurde vom britischen Parlament ein Gesetz erlassen, das die Jagd mit Hunden auf lebende Füchse, Hasen, Rothirsche und Amerikanische Nerze in England und Wales untersagte. Seit dem Verbot der traditionellen Fuchsjagd hat sich in Großbritannien die Zahl der Schleppjagdmeuten ungefähr verdoppelt).
Dieses Horn wird zur Führung der gesamten Jagd, aber vor allem zur Führung der Hundemeute von den Hundeführern verwendet. Es bringt nur einen einzigen Ton hervor, der allerdings durch Rhythmik, Tempo, Modulation und Tonklang sehr variiert wird.
Eine Erläuterung der benutzten Signale findet ihr unter (PDF, auf deutsch übersetzt):
Auf
http://www.nwhsa.org.uk/horn.html gibt es eine Zusammenstellung an Rufen zum Anhören.
Bzw.
https://www.freesound.org/people/Benboncan/sounds/72753/
oder noch besser youtube, z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=-9EPiaIF14o&ebc=ANyPxKp5Wrc2LTPLvT7CQOEEJxtp7KgFpULojkyIbLn0KL-XEQc64j-3tkpTvc7hTjJ00SsHuJc-YaAHkkPt7I4XvH8XXUkKgA
Viel Spaß beim Anhören!
PS: das hier gezeigte Horn kostet über 200 britische Pfund!!
Gruß Martin
Martin Geyer