Die Hubertuslegende
Über seine Herkunft und Jugend gibt es unterschiedliche Berichte. Sicher ist, dass er Bischof von Tongern-Maastricht war. 722 verlegte er den Bischofssitz von dort nach Lüttich. Er starb am 30. Mai 727 in Tervuren/Brüssel. Bereits am 3. November 743 wurde er heiliggesprochen. An diesem Tag wird er seitdem gefeiert. Sein Grab befindet sich in Saint-Hubert in den Ardennen/Belgien. Mehrfach wurden seine Gebeine umgebettet, um sie vor feindlichen Truppen in Sicherheit zu bringen. Wo sie heute sind, weiß man nicht.
Es gibt unterschiedliche Berichte über den ersten Teil seines Lebens. Danach soll er aquitanischer Adliger gewesen sein und somit ein Vorfahre der französischen Könige. Angeblich war er verheiratet und soll aus dieser Ehe einen Sohn gehabt haben. Wohl am bekanntesten ist die Legende von seiner Bekehrung, als er bei einem seiner Jagdausflüge in den Ardennen einem kapitalen Hirsch nachstellte:
Als er den Hirsch nach langer Pirsch endlich stellte, war er sehr verwundert, als dieser ohne Regung vor ihm stehen blieb. Schon wollte Hubertus zum Bogenschuss ansetzten, da erblickte er plötzlich zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Gleichzeitig vernahm er eine geheimnisvolle Stimme, die ihn ermahnte, neben den weltlichen Vergnügungen das ewige Leben nicht zu vergessen.
Die Begebenheit mit dem Hirsch bewirkte bei Hubertus, dass er sein Leben von nun an ganz Gott weihte. Er verzichtete auf all seine Ämter, entsagte vollständig allem weltlichen Reichtum und verschenkte sein Vermögen an die Armen. Er zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück und lebte dort eine zeitlang als Einsiedler, bis er sich zum damaligen Bischof von Maastricht, dem heiligen Lambertus, begab und von diesem zum Priester ausgebildet und auch geweiht wurde. Nachdem St. Lambertus ermordet worden war, wurde St. Hubertus sein Nachfolger als Bischof von Maastricht.
Durch die legendenhafte Erzählung der Begegnung von Hubertus mit dem Hirsch ist dieser heute noch der Schutzpatron der Jäger, die an seinem Festtag, dem 3. November, die Jagd eröffnen. So nannten sich auch viele Schützenbruderschaften nach dem Bischof von Lüttich.
Wer war Hubertus? Auch unsere Bruderschaft wählte ihn zu ihrem Schutzpatron und feiert noch heute um den 3. November sein Patronatsfest, das mit einer heiligen Messe begangen wird.
Er wurde um das Jahr 655 in den Ardennen geboren, war Schüler und später Mitarbeiter das Bischofs Lambert von Maastricht-Tongern und wirkte zunächst als Glaubensbote im damals schwer zugänglichen Waldgebiet der Ardennen. Als er sich kurz nach der Jahrhundertwende auf einer Wallfahrt in Rom befand, traf dort die Nachricht von der Ermordung seines Bischofs Lambert ein. Der Papst Sergius I. weihte ihn daraufhin zu dessen Nachfolger. Einige Jahre später verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich. Er starb 727 und wurde in der von ihm erbauten Peterskirche beigesetzt. Schon am 3. November 743 erfolgte die "Erhebung seiner Gebeine", d.h. der Leichnam wurde exhumiert und in einem Sarkophag oberidisch innerhalb des Kirchenraumes beigesetzt. Eine solche Erhebung war seit dem 6. Jahrhundert die damalige Form einer Heiligsprechung und der Beginn einer offiziellen liturgisch-kirchlichen Verehrung.
Das selbstlose Wirken des Missionars und Bischofs Hubertus muß bei den Zeitgenossen einen nachhaltigen positiven Eindruck hinterlassen haben. Er lebte in der Zeit des Niedergangs des Herrschergeschlechtes der Merowinger, von dem die fränkische Kirche stark abhängig war. Vielleicht verschaffte ihm auch die Tatsache, daß er vom Papst persönlich zum Bischof ernannt und geweiht warmen war, mehr Respekt und Unabhängigkeit in der damaligen Gesellschaft.
825 erbaten die Mönche des Klosters Andagium bei Namur die Reliquien des Heiligen. Der Bitte wurde stattgegeben, und am 30. Mai erfolgte im Beisein zahlreicher Bischöfe und fürstlichen Persönlichkeiten die Überführung. Die Mönche benannten das Kloster und die sich in seiner Nähe bildende Gemeinde nach dem Heiligen "St. Hubertus". Das Ziel zahlreicher Wallfahrer, der Reliquienschrein des Heiligen, ging in den Wirren der Hugenottenkriege 1568 verloren. Die Abtei erlosch in der Zeit der Französischen Revolution. Die Klostergebäude wurden verstaatlicht, die Kirche konnte durch Rückkauf 1808 vor den Abriß bewahrt werden.