Trompe und Orgel

Die Orgel an und für sich ist schon ein ganzes Orchester. Dennoch ist ihre Dynamik sehr relativ. Es ist ein Privileg, die Orgel mit der Trompe begleiten zu dürfen„ Aber es birgt auch Risiken und Schwächen in sich.

  • Die Grundstimmung des Instruments: Manche der Orgeln haben nicht mehr die Originalstimmung und sind mit der Frequenz der Trompe von 440 Hz nicht kompatibel.
  • Während die Orgel ihre Grundtonalität beibehält, variiert die der Trompe. Ist sie kalt, klingt sie tiefer, wenn sie genügend lang gespielt wird, steigt die mittlere Tonhöhe unter dem Einfluss der warmen Atemluft. Das bedeutet für den Bläser, dass er ständig seine Stimmung an die der Orgel anpassen muss.
  • Ein Natur- Blechblasinstrument hat auf seiner Skala einige Töne, die nicht der „wohltemperierten Stimmung“ entsprechen. (siehe vorne). Der Bläser kann nun entweder die nicht temperierten Töne anpassen oder die „Naturtöne“ beibehalten. Im zweiten Falle muss er die vorangegangene Note etwas höher oder tiefer anblasen, um so die Diskrepanz der natürlicherweise ungenauen Intervalle zu begrenzen. Diese Technik erwirbt man nach langer Praxis.
  • Der Trompe-Bläser spielt die Noten, die er liest. Gleichzeitig hört er das gemeinsame Ergebnis. In einer Art Spiel wechselseitiger Beziehung wird er Partner des Organisten. Diese geistige Übereinstimmung überträgt sich über kurz oder lang auf das Werk.
  • Wenn das Stück für die Trompe gestopfte Töne enthält, dann ist die Verständlichkeit der Melodie gefährdet durch die Schwierigkeiten mit der Tonmodulation. Ein gestopfter Ton verliert einen großen Teil seines Klangvolumens im Vergleich zum offenen Ton. Daher empfiehlt es sich, nachdem man den vorangegangenen offenen Ton schwächer angeblasen hat, den gestopften Ton stärker anzublasen um dann den nachfolgenden offenen Ton wieder zu dämpfen. Diese Übung erfordert ziemlich viel Feingefühl, aber auf lange Sicht wird sie zum Reflex.
  • Die mit dem Instrument Trompe aus der Familie der Naturhörner erzeugten Intervalle sind mehr oder weniger korrekt. Die Ursachen sind vielfältig:
    o Die Qualität des Natur-Instruments.
    o Die Nachlässigkeit des Bläsers und/oder dessen unzureichendes Gehör oder auch seine mangelhaften technischen Fähigkeiten.
    o Ein Zufallsprodukt des Instrumentenbauers etc....
  • Beim Zusammenspiel mit der Orgel ist es unverzichtbar, den Rhythmus genau einzuhalten, auf Reinheit und Präzision der Töne zu achten und das Volumen der Trompe der jeweiligen vom Organisten gewählten Registrierung anzupassen.
  • Die Klangprojektion der Orgel unterscheidet sich im Allgemeinen gegenüber der Trompe. Erstere verbreitet sich gleichmäßig im Raum, während die Trompe ihn sehr direkt durchdringt. Es ist wichtig, diesem Umstand Rechnung zu tragen.

Bekannte Bläser und Solisten, die sich auf diese Disziplin eingelassen hatten, hörten oft nicht, dass die Intonation ihrer Darbietung nicht stimmt. Die Orgel irrt sich nie. Bei konstanter Temperatur sind ihre Töne und Intervalle von zweifelsfrei richtiger Stimmung.

 

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